Sektion Zürich: Herbstbulletin 2022

Informationen / Mitteilungen

An unserer GV am 17. Juni in Olten hat Philippe Lebert das Präsidium für ein Jahr übernommen. Die Sondierungsgespräche mit der GEO+Ing in den letzten Monaten haben gezeigt, dass eine Fusion positive Auswirkungen haben würde und auch Synergien genutzt werden könnten. Nun geht es darum organisatorische und administrative Fragen zu klären. Der Ausschuss aus dem FGS und der GEO+Ing wird im nächsten Jahr an deren GV’s die Resultate präsentieren und vermutlich werden dann die beiden Versammlungen über eine Fusion oder über das weitere Vorgehen abstimmen können.

Die interessante und kurzweilige Führung, ein Blick hinter die Kulissen des Shopeville Zürich-HB, war mit 16 Teilnehmern gut besucht. Wir konnten unter anderem auch die Anlieferung und die Energiezentrale besichtigen. Unser Guide gab immer wieder Anekdoten zum Besten oder stellte uns Fragen zum Bahnhof und dem ZVV. Im Anschluss zur Führung genehmigten wir uns einen Apéro im Restaurant Vorbahnhof. Besten Dank an Christoph Gaam für die Organisation.

Die 1. QV-Feier für Geomatiker im Kanton Zürich konnte am 6. Juli im Zunfthaus zur Schmiden durchgeführt werden. Das OK (IGS, Geosuisse, GEO+Ing und FGS) durfte fast 120 Gäste begrüssen. Auch die Kantonsregierung war durch die Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker-Späh vertreten. Dank den Sponsoren und den Lehrbetrieben konnte der Anlass kostendeckend organisiert werden. Zusammen mit vielen Gästen konnten wir eine schöne Feier mit unseren jungen Berufsleuten erleben. Man sah nur gutgelaunte und fröhliche Gesichter. Dies ist für das OK Motivation genug, um diesen Anlass auch im nächsten Jahr wieder möglich zu machen.

Am 5. Oktober führen wir einen MissingMaps-Workshop durch. Dieser findet wiederum im SBB-Gebäude in Zürich-Altstetten statt. Anmeldungen bitte über den Link im Flyer oder per Mail oder Telefon bei Daniel Gmür.

Sektion

Interview mit Michelle Meile die diesen Sommer auf der Alp Kohlschlag verbringt.

Was macht für dich den Reiz aus, den Sommer auf einer Alp zu verbringen?
Der Gedanke einen Sommer auf einem Alpbetrieb zu verbringen, schwirrte schon seit längerem in meinem Kopf umher, weshalb ich mich im letzten Winter dazu entschlossen habe meinen Traum in die Tat umzusetzen. Im Gegensatz zu anderen Gleichaltrigen, die den Reiz verspüren eine Auslandsreise zu machen, entspricht es mir mehr, einen Sommer in der schönen Alpenwelt zu verbringen.

Welche Eigenschaften sind speziell gefragt?
Ein sehr wichtiger Punkt ist die Teamfähigkeit. Miteinander kann man viel mehr erreichen als allein. Bei den einzelnen Funktionen (Küher, Senn, Zusenn, Wirtin, Springer) sind unterschiedliche Fähigkeiten gefragt. Auf jeden Fall sollte man offen und flexibel sein für den Alpsommer, denn hier ist kein Tag wie der andere.

Welches sind die grössten Herausforderungen?
Das Menschliche sowie das Körperliche. Es sind 6 Personen, die auf der Alp 7 Tage 24h zusammen Wohnen und Arbeiten. Jeder kommt dabei einmal an seine Grenzen. Es ist wichtig, ein gut funktionierendes Team zu sein um diesen Alpsommer (90-100 Alptage) zu meistern.

Was sind deine Hauptaufgaben?
Ich bin Springerin, das heisst, ich mache den Haushalt, koche für die Alpmitarbeiter, helfe mit beim Butter, Jogurt und Käse abpacken, beim Verkauf im Käseladen, bin im Beizli im Service während der Stosszeiten und 1x pro Woche liefere ich unsere Produkte im Dorf aus.

Hast du auch Möglichkeiten frei zu nehmen?
Eigentlich gibt es auf der Alp keine freien Tage. Für meine Techniker-Weiterbildung wird hier jedoch eine Ausnahme gemacht. In meiner Funktion ist das noch am ehesten möglich, bei den anderen ist das eher schwierig, da jeder auf etwas spezialisiert ist und nicht einfach so ersetzt werden kann.

Warum sollte sich jeder mal eine solche Auszeit nehmen?
Eine solche Auszeit bringt andere Blickwinkel ins Leben und Distanz vom Alltag. Es ist somit eine Bereicherung, wenn man immer im gleichen Büro gearbeitet hat und immer den gleichen Fokus hatte.

Was kannst du aus dem Beruf als Geomatiker auf der Alp einbringen?
Spezifisches aus dem Bereich der Geomatik konnte ich nicht einbringen, da das Land hier von diesem Zaun bis zu jenem Bergkamm geht. Was mir jedoch etwas gebracht hat, ist der Umgang mit Kunden und die Wetterfestigkeit.

Freust du dich, wieder auf die Büroarbeit am PC oder möchtest du nur noch draussen arbeiten?
Das ist schwierig zu sagen, denn hier oben habe ich ausser meinen Schularbeiten nichts am PC zu tun. Es wird sicher eine Umstellung von einem Alltag, bei dem man den ganzen Tag auf den Beinen und im Schuss ist, wieder vor einem Computer still sitzen zu können.

Was hast du während dieser Zeit am meisten vermisst?
Freunde, Bekannte, Verwandte, man ist komplett weg aus seinem gewohnten Umfeld. Wenn jemand zu Besuch kommt, ist es ein anderes Beisammen sein, da es keinen Handyempfang gibt, sondern nur die Gespräche der Menschen. Man erkennt, wie abhängig man vom Handy ist, Online-Rechnungen zu bezahlen funktioniert nicht, da eine Authentifizierung per SMS nicht möglich ist. Für diese Unannehmlichkeiten wird man bei einem Blick in die Schöne Alpenwelt aber mehr als entschädigt.

Wie sieht deine weitere berufliche Zukunft aus?
Ich konnte in meinem Betrieb unbezahlten Urlaub nehmen und kann wieder dahin zurück als Projektleiterin. Nach dem Abschluss des Technikers sehe ich dann weiter und bin offen für Neues.

Dein Schlusswort:
Das Team hier ist zwischen 20 und 60 Jahre alt. Es ist viel Arbeit und wenn man krank ist, muss der Betrieb trotzdem weiter funktionieren oder die anderen müssen noch mehr leisten. Einen Alpsommer muss man aus eigener, voller Überzeugung machen, ansonsten wird es eine harte Zeit.

Liebe Michelle, wir bedanken uns ganz herzlich für den interessanten Einblick in deinen “Alpsommer” und wünschen die einen guten Widereinstieg in den Büroalltag.