Sektion Zürich: Frühlingsbulletin 2022

1. Informationen / Mitteilungen

Die Geosummit 2022 wird mit Webinaren sowie einem physischen Kongress in Olten (1. Juni) durchgeführt. Auf der Homepage ist das Programm und die Buchungsplattform verfügbar.

Unsere GV wird am 17. Juni von 15-17 Uhr physisch in Olten, sowie auch digital über Zoom durchgeführt mit einem gemeinsamen Apéro der GEO+Ing. Philipe Lebert wird das Präsidium des FGS übernehmen. Die Internetseite mit den Stelleninseraten wurde mit Jobchannel.ch ergänzt.

Die BBZ wird ab Herbst 2024 ihren neuen Standort an der Limmatstrasse beziehen. Neu wird es keine Mensa mehr geben. In der Umgebung hat es jedoch viele Verpflegungsmöglichkeiten.

Eine Reform der Blockkurse des Schulstandortes Zürich ist in Arbeit. Schulintern wird nun eine machbare Lösung ausgearbeitet. Der Trägerverein wird diesen Vorschlag dann zur Konsolidierung in die Lehrbetriebe geben um eine tragfähige Lösung umsetzen zu können. Wir sind gespannt auf das Resultat.

Am Donnerstag 2. Juni hat Christoph Gaam eine 2-stündige Führung im Shopeville Zürich-HB organisiert. Wir starten um 16 Uhr. Anschliessend gibt es natürlich noch einen kleinen Apéro. Weitere Informationen sind auf dem Flyer ersichtlich. Wir freuen uns auf eure Anmeldung.

Die LAP-Diplomfeier für Geomatiker im Kanton Zürich kann in diesem Jahr zum ersten Mal durchgeführt werden und findet am 6. Juli im Zunfthaus zur Schmiden statt. Das OK (IGS, Geo- suisse, Geo+Ing und FGS), unter der Federführung von Stefan Osterwalder, hatte den Anlass ja schon zweimal geplant, musste dann jeweils kurz vor der Durchführung durch die Pandemie abgesagt werden. Wir rechnen mit ca. 150 Personen und freuen uns auf eine schöne Feier mit unseren jungen Berufsleuten.

Am 5. Oktober werden wir einen Missing-Maps-Workshop durchführen.

Eine Führung bei Entsorgung + Recycling der Stadt Zürich ist ebenfalls geplant im Herbst.

2. Sektion

Kurz-Interview mit Ueli Kamm, Präsident FGS, Sektion ZH / SH / GL. Zusammen mit seinem motivierten Vorstandsteam setzt er sich aus Überzeugung für die Interessen der Arbeitnehmer und der Branche ein. Im Kurzinterview gibt er uns nun ein paar Einblicke in seine Motivation, seine Ziele und anderes.

Welche Erinnerungen sind dir aus deiner Lehrzeit geblieben?
Meine Lehrzeit absolvierte ich in Mollis im Kanton Glarus in einem kleinen Betrieb mit 7 Vermessern und einem Tiefbauzeichner. Die Arbeiten waren damals klar aufgeteilt. Im Sommer waren wir hauptsächlich auf dem Feld um die Nachführung unserer acht Gemeinden zu machen. Wir hatten vom Baugebiet bis zum Alpgebiet verschiedene Toleranzstufen abzudecken. Daneben gab es Bauabsteckungen und auch einige Tiefbauprojekte zu bearbeiten, bei welchen ich gerne aktiv dabei war. Ab Wintereinbruch wurden dann die Büroarbeiten gemacht. Diese bestanden aus der zeichnerischen Nachführung der verschiedenen Planwerke. Präzision im Umgang mit den Koordinatographen, dem Planimeter, der Reissfeder und dem Nullenzirkel waren damals unsere Kernkompetenzen. Informatik war damals noch kein Thema. Einzig die programmierbaren HP-Taschenrechner wurden genutzt. Der Kontakt zu den Gemeinden und Kunden war sehr gut und unkompliziert. Aus meiner Sicht wurden die Vermesser damals viel besser wahrgenommen und mehr geschätzt als heute.

Was sind deine heutigen Herausforderungen im Berufsalltag?
Ein typischer Arbeitstag besteht aus einem grossen Teil Beratung und Auskünften, sowie dem Erstellen und Aufbereiten von Katasterplänen und Daten für diverse Anwendungen. Daneben ist es eine Herausforderung, mit den häufigen System- und Softwareupdates Schritt halten zu können. Durch die verschiedenen Kommunikationskanäle wird heute der Tagesablauf bestimmt. Die Prioritäten richtig zu setzen und den Überblick zu behalten ist nicht immer einfach.

Warum soll man in unserer Branche bleiben?
Obwohl die Informatik unseren Beruf extrem verändert hat in den letzten 25 Jahren, ist das Berufsfeld der Geomatik vielfältig und abwechslungsreich geblieben. Die Kombination von Feld- und Büroarbeiten ist ein weiterer Pluspunkt.

Mit welchen Hobbys hast du einen Ausgleich in der Freizeit?
Ich konnte viele Kontinente und Länder bereisen. Sei es von Alaska bis Feuerland oder das südliche Afrika. Die Planung und Vorbereitung war im Zeitalter ohne Internet und digitaler Unterstützung jeweils eine Herausforderung. Daneben bin ich viel auf den Ski, fliege Gleitschirm und bin auch gerne als Wanderer in den Bergen unterwegs.

Was wünschst du dir für die Zukunft des FGS / der Sektion?
Ich wünsche mir, dass sich die Arbeitnehmer wieder vermehrt solidarisch verhalten und dies durch eine Mitgliedschaft in unserem Berufsverband zum Ausdruck bringen. Wir konnten seit unserem Bestehen vor 93 Jahren sehr viel Positives erreichen und wollen dies auch in Zukunft tun. Dazu brauchen wir aber eine starke Basis mit aktiven Mitgliedern die uns unterstützen.

War es kein Thema, im Headteam tätig zu sein?
Nein, mein Ziel war immer, die Anliegen der Basis aufzunehmen und an die Delegierten und das Headteam weiterzutragen.

Schlussfrage: Wie lange bist du schon Präsident?
Ich übernahm im Jahr 2000 von Alex Meyer das Präsidium der Sektion Zürich. Somit bin ich nun im 23. Jahr angelangt. Hätte mir dies jemand vor 23 Jahren vorausgesagt, so hätte ich wohl laut gelacht und ihm geantwortet: “Nach 10 Jahren ist Schluss”. Als Sektionspräsident habe ich viele interessante Personen kennengelernt. Ich habe festgestellt, dass die Vertragspartner ähnliche Ziele verfolgen wie wir. Nämlich, gut ausgebildete, motivierte Berufsleute zu haben. Wenn nun der Fokus auch wieder auf die Lohnsituation gelenkt würde, wären wohl alle zufrieden. Die Arbeitgeberseite hat dieses Ziel leider aus den Augen verloren durch den fragwürdigen und ungesunden Preiskampf der letzten 20 Jahre. Ich habe aber auch erfahren, dass man an einer Sache dranbleiben muss um etwas zu erreichen oder zu verbessern. Darum bin ich wohl immer noch aktiv tätig als Präsident und glaube weiter an eine bessere Zukunft unserer Branche.